Zusatzstoffe werden Futtermitteln aus den unterschiedlichsten Gründen zugesetzt. Man kann und sollte sie daher nicht alle über einen Kamm scheren und allgemein verteufeln. Zusatzstoffe sind eine große Gruppe und müssen auf Futtermitteln inklusive ihrer Funktionsgruppe deklariert werden. Die „technologischen Zusatzstoffe“ sind z.B. Konservierungsmittel, Antioxidantien, Verdickungs- oder Geliermittel. Auf vielen Dosenfuttern findet man den Hinweis „ohne Konservierungsstoffe“. Diese bewusste Auslobung erweckt den Eindruck einer Besonderheit, in Wirklichkeit ist es aber eher eine Selbstverständlichkeit, da die Konservierung über den Sterilisationsprozess erfolgt und ein Zusatz von Konservierungsstoffen daher nicht notwendig ist.
Die „sensorischen Zusatzstoffe“ sind Farb- und Aromastoffe. „Zootechnische Zusatzstoffe“ sind verdaulichkeitsfördernde Zusatzstoffe oder Darmflorastabilisatoren. Und die „ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe“ sind Vitamine, Provitamine, Spurenelemente und Aminosäuren. Die sind wichtig und fast unerlässlich bei einem Alleinfutter. Die Auslobung „frei von jeglichen Zusatzstoffen“ ist somit bei einem (Allein-)Futter, welches den kompletten Nährstoffbedarf des Tieres decken sollte, nicht ganz ungefährlich.
Jeder Zusatzstoff wird einem aufwendigen Prüfverfahren unterzogen, bevor er in Futtermitteln (oder Lebensmitteln) verwendet werden darf. Zuständig für die Zulassung ist die Europäische Kommission für Gesundheit und Verbraucherschutz in Brüssel (SANCO) zusammen mit Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (engl. European Food Safety Authority [EFSA]).
Die Sicherheit und damit Unbedenklichkeit von Zusatzstoffen wird im Übrigen weitaus intensiver geprüft als viele Kräuter, die zunehmend auch in Fertigfutter Verwendung finden. Abgesehen davon finden sich auch in unseren Lebensmitteln oft Zusatzstoffe, die einem aber oft gar nicht so bewusst sind, wie z.B. in Kaugummis oder jodierten Speisesalz.